Energieeffizienz-Netzwerke sollen zur Energiekostensenkung und zum Erreichen der Klimaziele beitragen

03.12.2014

Bundesregierung und Wirtschaft starten gemeinsame Initiative

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Heute haben Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks gemeinsam mit 18 Verbänden der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der 500 Energieeffizienz-Netzwerke für mittelständische und große Unternehmen bis zum Jahre 2020 gegründet werden sollen. Sowohl die Regierung als auch die Wirtschaftsverbände sehen diese Initiative als ein Gemeinschaftswerk, zu dem beide Partner nach Kräften beitragen. Sie erwarten eine jährliche Energieeinsparung von 75 Petajoule ab 2020, was rund drei Prozent des gesamten industriellen Energieverbrauchs entspricht. Die jährlichen energiebedingten Treibhausgas-Emissionen sollen gleichzeitig um fünf Millionen Tonnen sinken.

„Im Jahre 2020 würde eine jährliche Energiekosten-Einsparung von 1,1 Milliarden Euro durch Energieeffizienz-Investitionen erreicht. Diese Investitionen sind mit durchschnittlich 30 Prozent interner Verzinsung hochrentabel“, kommentierten die Professoren Harald Bradke (Fraunhofer ISI) und Eberhard Jochem (Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien, IREES) die Unterzeichnung der Initiative. Mit ihren Forscherteams haben die beiden Institute mehr als zehn Jahre an dem Konzept der Energieeffizienz-Netzwerke gearbeitet und deren Performance beobachtet. Das Ergebnis: Die teilnehmenden Betriebe steigern ihre Energieeffizienz im Vergleich zum Rest der Industrie mindestens doppelt so schnell. Die jährliche Energieeffizienz-Verbesserung von 370 teilnehmenden Unternehmen aus 30 Netzwerken liegt bei 2,1 Prozent pro Jahr.

Die Grundidee der Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke stammt aus der Schweiz. Sie setzt auf ein gemeinsames voneinander Lernen durch einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch und eine zielorientierte bessere Nutzung von Energie in den Betrieben. Ein spezielles Netzwerk-Managementsystem zum Aufbau und Betrieb hilft heute den teilnehmenden Unternehmen: Ein Energieaudit zu Beginn, ein gemeinsam beschlossenes Ziel, regelmäßige Treffen und ein jährliches Monitoring sind die Ecksteine des Ablaufs. Derzeit gibt es etwa 60 derartige Energieeffizienz-Netzwerke in Deutschland.

Jedes mittelständische und große Unternehmen kann in seiner Region einem Energieeffizienz-Netzwerk beitreten. Zertifizierte energietechnische Berater und Moderatoren unterstützen die Teilnehmer während der Laufzeit des Netzwerks. „Es ist ein überzeugendes Instrument zur Energiekostenreduktion aus der Wirtschaft für die Wirtschaft.“ So sehen es die Unterzeichner der Initiative.

Über LEEN

LEEN sind Lernende Energieeffizienz-Netzwerke, bestehend aus einer Gruppe von zehn bis 15 Unternehmen. Ihr Ziel: kosteneffektiv Energie zu sparen, indem sie voneinander lernen. Ansatzpunkte der gemeinsamen Arbeit im Netzwerk sind Effizienzverbesserungen in den Querschnittstechnologien (zum Beispiel Druckluft, Wärme- und Kälteerzeugung und -verteilung, elektrische Antriebe, Beleuchtung, Abwärmenutzung). Basis ist eine ausführliche energetische Bewertung durch einen zertifizierten energietechnischen Berater. Kernpunkt ist der moderierte Erfahrungsaustausch in regelmäßigen Treffen über drei bis vier Jahre. Der Grad der Erreichung des gemeinsamen Ziels wird jährlich durch ein Monitoring erfasst und dokumentiert.

Ansprechpartner:

Prof. Dr. Harald Bradke
Projektleiter
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
Breslauer Str. 48
76139 Karlsruhe
Telefon +49 721 6809-168
E-Mail senden

Dipl.-Ing. Ursula Mielicke
Telefon +49 721 6809-342
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Renate Schmitz M.A.
Telefon +49 721 6809-168
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KATEGORIE: Pressemitteilungen

SCHLAGWORTE: Energiewende


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